Fachwissen

Craniosacrale Therapie - Kraft der heilenden Hände

von Dr. Gunda Kaltenegger Trotula-Logo

Bei der Craniosacralen Therapie werden mit den Händen Spannungen, Blockaden und Dysfunktionen des Körpers erspürt und sanft gelöst.

Die Grundlage dieser Therapiemethode ist der craniosacrale Impuls, eine feine Schwingung, die ihren Ausgang von der pulsierenden Gehirnflüssigkeit nimmt und sich im ganzen Körper ausdehnt. Sie wird auch Primäratmung genannt und ist ab der 12. Schwangerschaftswoche bei Babies im Mutterleib zu spüren. Diese Schwingung, die mit einer Frequenz von 6-10 mal pro Minute langsamer ist als unsere Atmung, wurde vom amerikanischen Osteopathen W. G. Sutherland entdeckt; daraus entwickelte sich dann die Craniosacrale Osteopathie.

gunda-kaltenegger-1Schlüsselposition nimmt der Schädel (Cranium) und das Kreuzbein (Sacrum) ein, davon leitet sich der Name dieser Methode ab. Zum Craniosacralen System gehören außerdem die Wirbelsäule, die einzelnen Gehirn- und Rückenmarksmembranen sowie die Gehirnflüssigkeit. Es ist ein komplexes System, das in Wechselwirkung mit vielen Körperfunktionen steht. Es besteht eine enge Beziehung zum vegetativen Nervensystem, Muskel- Skelettsystem, Lymphfluss, Durchblutung, Atmung und Hormonsystem. Detaillierte Kenntnisse von Anatomie, Physiologie und Pathologie sind daher für die Anwendung Voraussetzung.


Wie wirkt die Craniosacrale Therapie?

Körperliche und seelische Belastungen bzw. traumatische Erfahrungen und Stress können im Körper in Form von Verspannungen und Blockaden ihre Spuren hinterlassen. Diese äußern sich als Schmerzzustände, Energiemangel, häufige Infekte, Verdauungsstörungen und andere Symptome. Durch behutsame manuelle Lösung dieser Spannungen verbessert sich der Energiefluss, Stoffwechselprozesse bzw. Durchblutung und Lymphfluss, der Abtransport von Stoffwechselprodukten werden angeregt. Zuvor blockierte Selbstregulationskräfte des Körpers setzen erneut ein.

In der Osteopathie gilt der Grundsatz, dass jedem Menschen eine ureigene Kraft und Intelligenz innewohnt, sich selbst zu regulieren, harmonisieren und zu heilen. Die Craniosacrale Osteopathie unterstützt diese Selbstheilungskräfte.

Verstehen was der Körper spricht

Als Craniosacraltherapeutin trete ich mit meinen Händen sehr behutsam mit dem Menschen in Kontakt und versuche zu verstehen, was er bzw. sie mir mitteilt. Ich lasse mich von seinen Botschaften führen. Es entsteht ein Dialog, meine Hände führen mich dorthin, wo noch Heilung und Unterstützung gebraucht wird.

Wo hilft die Craniosacrale Therapie?

Sie hilft Babies nach schweren Geburten, wie z.B. Kaiserschnitt, Saugglocke, Zange oder sehr langer Geburt. Sie bewährt sich, wenn Babies viel weinen, unruhig sind, schlecht schlafen und viele Blähungen haben. Hüftdysplasie und Schiefhals sind weitere wichtige Anwendungsbereiche. Für Kinder mit häufigen Infekten (Ohren, Bronchien, Angina..), Haltungsproblemen, Kieferfehlstellung und Lernproblemen empfiehlt sich ebenfalls die Craniosacrale Therapie.

Frauen und Männer kommen häufig zur Behandlung wegen Rückenschmerzen, Verspannungen und Kopfschmerzen.

Frauenspezifische Anwendungsgebiete sind Menstruationsbeschwerden, hormonelle Störungen und Kinderwunsch. Sehr bewährt ist diese Methode auch bei Rücken- und Beckenschmerzen in der Schwangerschaft und zur Vorbereitung auf die Geburt. Craniosacrale  Behandlungen können helfen, den Geburtsprozess für Mutter und Kind zu erleichtern.

Dr. Gunda Kaltenegger: http://www.ganzheitlich-medizin.at/ Extrafenster