Do., 24. Oktober 2013
18:00 bis 20:00
mit Alina Kerber
Wir leben in einer Zeit, die von starker Sexualisierung gekennzeichnet ist: Man spricht
heute offen und leger über intime Beziehungen. Personen, die jenen Freimut nicht beweisen gelten
schnell als frigid oder verklemmt. Noch nie zuvor war es derart einfach, an pornografisches, teilweise
äußerst hinterfragenswertes Material zu gelangen. Das Internet spielt hier eine herausragende Rolle,
die vor allem von Männern genutzt wird. Medial werden einprägsame, starre Bilder und Vorstellungen
von Sexualität kreiert. Frei nach dem Motto „Quantität statt Qualität“ wird eine positions- und
orgasmusorientierte Form der Sexualität propagiert, die sich durch die Allgegenwärtigkeit der Thematik
an sich auszeichnet.
Insgesamt scheint guter Sex nur jener zu sein, der Frauen kreischen, beißen und kratzen lässt, obwohl
aufgrund der gewählten Stellung während des gesamten Verkehrs keinerlei klitorale Stimulation stattfindet
und athletische Männer ihre Erektion über Stunden hinweg halten lässt, denn der Liebhaber von heute kann
scheinbar ohne Ende Liebe machen, wenn er doch nur währenddessen die Silikonbrüste seiner Partnerin kräftig
kneten darf. Parallel zu dieser Entwicklung hin zu scheinbarer Freizügigkeit lässt sich jedoch eine Zunahme von
sexuellen Störungen und Dysfunktionen verzeichnen. Sexuelle Unlust oder Desinteresse macht sich breit.
Rigide Vorgaben in Bezug auf das „Sollen“ und das tatsächlich stattfindende, lustvolle „Wollen“ klaffen massiv
auseinander. Lustlosigkeit, Frustration und Verschlossenheit sind nur einige der Folgen. Auch sexuelle Entfremdung
kann eine Folge solcher „öffentlicher“ Fehlbilder sein. Derweilen kann Sexualität im schönen Fall Ausdruck tiefer
Emotionen und der Liebe sein, die zwei Individuen füreinander hegen. Sie bedeutet nicht nur physische Nähe im
Sinne eines Körperkontakts, sie ist auch eine ganz besondere, exklusive Nähe im Sinne einer Intimität. Sexualität
beinhaltet Komponenten der Erotik, Lust und Wärme, sowie den Austausch von Zärtlichkeiten.
Ziel der Gruppe
In einer vertrauenswürdigen Gruppe können wir über diese gesamte intime Thematik sprechen, — Sie selbst
bestimmen den Grad der Offenheit, mit der wir dieses sehr persönliche Thema angehen wollen. Wir können
den Widersprüchlichkeiten nachgehen, denen jede/jeder von uns ausgesetzt ist und eine Besinnung versuchen
aufs Eigene und darin sicherer werden.
Gerne berichte ich über wissenswerte Grundlagen der Sexualität und der Lust. Fragen der sexuellen Technik
können neben Fragen der emotionalen Seite der Sexualität Platz haben. Theoretische Konzepte der menschlichen
Sexualität werden von mir vorgestellt, sowie Fragestellungen bezüglich partnerschaftlicher Sexualität besprochen.
Sie gehen gestärkt hinsichtlich ihrer ganz persönlichen sexuellen Wünsche, Möglichkeiten und Sicherheiten aus der
Gruppe hervor. Sie gewinnen mehr Mut zum Ja und Nein in der Sexualität und werden sexuell authentischer und
damit zufriedener in ihrer Sexualität, freier von Druck und Fremdbestimmung. Die Gruppe ist ein möglicher Rahmen,
die eigene sexuelle Kraft (wiederzu)entdecken und spüren, sowie die Gestaltung der eigenen Sexualität in die Hand
zu nehmen! Copyright: Alina Kerber, BA pth.
Das ist der erste von insgesamt vier Abenden, an dem die Möglichkeit besteht sich für weitere drei Abende
anzumelden, die als geschlossene Gruppe an den drei folgenden Donnerstagen stattfinden werden.
€ 30,-- bzw. € 50,-- für Paare